Silvia Scheerer (Freie Wähler)

Alter: 46 Jahre

Beruf: Architektin

Familienstand: verheiratet, zwei Kinder

PERSÖNLICHE MOTIVATION

Was hat Sie dazu bewegt, für den Stadtrat zu kandidieren? Welche Personengruppen und Interessen möchten Sie vertreten?

„Ich bin In Meerane aufgewachsen und zur Schule gegangen. Seit 2019 bin ich im Stadtrat. Ich sehe die Ratsarbeit als eine Chance mich für meine Heimatstadt zu engagieren, und sie mit zu gestalten. Dabei ist es mir wichtig nicht nur für einzelne Gruppen etwas zu bewirken, sondern ein ausgewogenes Angebot für alle Altersgruppen zu erreichen.“

ERFAHRUNGEN UND KOMPETENZEN

Welche persönlichen Erfahrungen und beruflichen Kompetenzen bringen Sie für die Rolle eines Stadtratsmitglieds mit?

„Ich bin seit über 20 Jahren selbstständig. Ich bin es gewohnt, für die Interessen meiner Bauherren und Kunden einzutreten, unternehmerische Entscheidungen zu treffen und den bestmöglichen Kompromiss zu suchen. Seit vielen Jahren bin ich als Energieberaterin, auch für die Verbraucherzentrale, tätig. Dadurch habe ich sehr viel mit dringenden Fragen und Problemen von Bürgern egal ob Mieter, Vermieter oder Eigenheimbesitzer zu tun und komme mit ihnen ins Gespräch (Seit Ende 2023 auch in Meerane).

Durch meine Arbeit als Energieberaterin habe ich häufig mit vorgefertigten Meinungen zu tun. Dadurch habe ich gelernt auch mit schwierigen Kontroversen umzugehen und trotz gegenteiliger Meinung konstruktiv im Sinne des Kunden zu arbeiten.“

WERTE UND ÜBERZEUGUNGEN

Welche drei Werte sind Ihnen am wichtigsten und wie spiegeln diese sich in Ihrer Politik wider?

„Wir sind nicht „so weit weg“ wie die Landes – oder Bundespolitik. Bei uns geht es um sehr reale Entscheidungen, die direkten Einfluss auf uns alle, auf die Meeraner Bürger, haben. Deshalb wollen wir als Freie Wähler, bzw. ich persönlich, dass Stadtratssitzungen wieder konsequent öffentlich (transparent) und mit offenen Diskussionen (ehrlich) abgehalten werden und nicht wegen unbequemer Entscheidungen als nichtöffentlichen Sitzungen hinter verschlossenen Türen stattfinden. Nur so sind Beschlüsse und Entscheidungen für jeden interessierten Bürger verständlich und können bei Nachfragen auch fair beantwortet werden. Ich hinterfrage, wenn etwas unklar ist, ich erkläre meinen Standpunkt, stehe dazu und nehme demokratische Entscheidungen an.“

ENGAGEMENT UND INITIATIVEN

An welchen sozialen, kulturellen oder politischen Projekten haben Sie bisher teilgenommen oder diese initiiert?

„Im Laufe der Zeit habe ich mich an verschiedenen Projekten und Vereinen beteiligt.

So habe ich viele Jahre im Vorstand des Kunstvereins mitgearbeitet, ebenso in der „Grünen Lunge“, bin Mitglied im Nabu und engagiere mich seit der Kita-Zeit meiner Kinder in Elternrat bzw. als Elternsprecherin. Für Meerane habe ich federführend am Klimaschutzkonzept mitgewirkt und innerhalb eines EU-geförderten Energiesparprojektes (Enercitee) Energiesparkurse in den weiterführenden Meeraner Schulen begleitet. 

In meiner Freizeit bin ich „Vollblutmama“: Trösterin, Taxi, Fanunterstützung für die Hockey-Mannschaften unserer Kinder bei Heim – und Auswärtsspielen.

Seit ich mich bei den Freien Wählern engagiere, helfe ich zu den diversen Stadtfesten und natürlich auch zum Stadtparkfest am Entenhäusl.“

HERAUSFORDERUNGEN UND LÖSUNGEN

Vor welchen Herausforderungen steht unsere Stadt und wie planen Sie, diese anzugehen?

„Die demografische Entwicklung und das Gegenwirken zu Bevölkerungsrückgang und Überalterung unserer Stadt wird in Zukunft die wichtigste Herausforderung sein. Hier muss mit guten Konzepten für Wohnen, Freizeit, Verkehr, Wirtschaft und u.a. Stärkung der weichen Standortfaktoren gegengewirkt werden. Unsere Stadt ist lebenswert, wir müssen sie noch lebens- und liebenswerter machen, ihre Vorteile herausstreichen und damit für junge Familien interessant gestalten.

Mit Blick auf den Bevölkerungsrückgang ist es auch in den nächsten Jahren wichtig für eine gute und breit aufgestellte öffentliche Schullandschaft zu sorgen. Wir müssen im Sinne kurzer Wege und Wahlfreiheit für Grundschüler unsere beiden öffentlichen Grundschulen als kostenfreie, attraktive Schulstandorte erhalten.“

ZUSAMMENARBEIT UND KONFLIKTLÖSUNG

Wie gehen Sie mit Konflikten und unterschiedlichen Meinungen innerhalb des Stadtrats und mit den Bürger:innen um?

„Grade in der Ratsarbeit ist ein Hinterfragen, Diskutieren und Abwägen verschiedener Meinungen besonders wichtig. Wir wollen das beste für unsere Stadt erreichen – da muss man offen miteinander reden können, da darf es auch mal ein bisschen emotional werden. Wichtig ist es aber immer, dass lösungsorientiert in der Sache gestritten wird, und trotz verschiedener Meinungen ein fairer Umgang auf Augenhöhe miteinander stattfindet.“ 

KOMMUNIKATION UND TRANSPARENZ

Wie werden Sie sicherstellen, dass Ihre Arbeit und Entscheidungen für die Bürger: innen transparent und nachvollziehbar sind?

„Wir als Freie Wähler, damit auch ich, sehen die häufigen nichtöffentlichen Sitzungen des Stadtrates als größtes kommunikatives Problem. Dadurch dürfen wir als Räte gegenüber nachfragenden unzufriedenen Bürgern nicht über Beschlüsse und vor allem die Begründungen sprechen. Das ist für uns unbefriedigend und für die Bürger ein Ärgernis. Deshalb wollen wir, dass Ratssitzungen tatsächlich nur im zwingenden Fall nichtöffentlich abgehalten werden.

Ich stehe jedem Meeraner Bürger gern für Gespräche und Fragen zur Verfügung.“

WORK-LIFE-BALANCE

Wie balancieren Sie Ihre politische Tätigkeit mit Ihrem persönlichen Leben?

„Durch die Unterstützung meines Ehemannes und den tollen Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft in meiner Familie ist es mir möglich mich neben dem ganz normalen beruflichen und privaten Wahnsinn in der Kommunalpolitik zu engagieren. 

Wenn der Trubel doch mal zu heftig wird helfen mir ein Gang durch unseren Garten, das Buddeln in den Beeten oder ein gutes Buch runterzukommen, mich zu erden.  Ich schätze die Zeit mit meinen Kindern, Treffen mit guten Freunden, Lachen und immer viel Humor als Ausgleich.“

LANGFRISTIGE ZIELE

Was möchten Sie am Ende Ihrer Amtszeit erreicht haben? Was ist ihre Herzensangelegenheit?

„Mit Blick auf meinen beruflichen Hintergrund ist es mir wichtig, dass in Meerane sinnvolle Bauvorhaben umgesetzt werden. Gerade die Sanierung unserer Stadthalle ist ein nächster guter Schritt die Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur zu verbessern, das kulturelle Angebot für unsere Bürger zu steigern und Meerane als schöne, gut erreichbare, und wirklich grüne Wohn- und Lebensalternative zu den naheliegenden Großstädten zu etablieren.

Mit Blick auf meinen privaten Hintergrund ist mir die Stärkung unserer beiden öffentlichen Grundschulen besonders wichtig. Die Gebäude, die Turnhallen, Sportplätze und die Ausstattung sind auf einem guten Weg, der Schulhof, das Gelände der Lindenschule sind toll gestaltet. Nun wäre es wichtig auch die Außenanlagen, besonders den Schulhof der F. – Engels – Grundschule kinderfreundlicher zu gestalten. Dieses Projekt auf den Weg zu bringen wäre meine größte Herzensangelegenheit.“

NACHRICHT AN DIE WÄHLER:INNEN

Was ist die wichtigste Botschaft, die Sie den Wähler:innen mit auf den Weg geben möchten?

„Kandidaten sind auch nur Menschen – die gehen arbeiten, die wohnen in Meerane – vielleicht als ihr Nachbar –   die setzen freiwillig einen Teil ihrer Freizeit für das Wohl unserer Stadt ein. 

Bitte reden Sie mit uns – nicht nur über uns😉 Stellen Sie die Fragen, die Ihnen unter den Nägeln brennen.

Bringen auch Sie sich in die kommunale Arbeit ein und gehen Sie wählen.“

ZUSATZFRAGE

Da das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ insbesondere auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet ist, würden wir gerne erfahren: Welche Prioritäten setzen Sie im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit?

„Mit Sicht auf die kleinsten: Bildung ist das wichtigste. Um die Grundlagen für einen guten Schulstart zu legen, sehe ich es als sinnvoll den Betreuungsschlüssel durch höhere finanzielle Zuwendung in den städtischen Kitas zu verbessern.

Förderung des Umgangs von Kindern mit Senioren durch Förderung von integrativen Projekten: z.B. regelmäßige Besuche von Kindergartengruppen in Alten- bzw. Pflegeheimen.

Für die größeren: Die Schaffung eines Jugendstadtrates mit beratendem Charakter für den Stadtrat um die Sicht der Jugend direkt in die Ratsarbeit mit ein fliesen lassen zu können, wäre mir hier ein wichtiges Anliegen. Auch ein eigenes Budget zur Unterstützung von Projekten für Jugendliche könnte ich mir gut vorstellen.  So können Kinder an Politik, an demokratische Entscheidungsfindung herangeführt werden. 

Ich sehe auch ein großes Potential im Rahmen der Digitalisierung für Meerane eine „Wo finde ich was“ app zu etablieren, mit spezieller Aufarbeitung aller Angebote für Kinder bzw. Jugendliche (z.B. Freizeitangebote, Sport, Vereine, Veranstaltungen, Kontaktdaten wichtiger Anlaufstellen,…).  „

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