Dmitrij Kapitelman liest in Meerane aus seinem neuen Roman „Russische Spezialitäten“
Datum: 25. November 2025
Uhrzeit: 19 Uhr
Ort: Stadtbibliothek Meerane
Eine Familie aus Kyjiw verkauft russische Spezialitäten in Leipzig – Wodka, Pelmeni, Matrosenshirts und ein Stück osteuropäische Identität. Doch mit dem russischen Angriff auf die Ukraine gerät dieses fragile Gleichgewicht ins Wanken. Dmitrij Kapitelmans neuer Roman „Russische Spezialitäten“ (Hanser Berlin, Februar 2025) erzählt von Familie, Sprache, Liebe – und dem Schmerz politischer Spaltungen. Tragisch, zärtlich und komisch zugleich zeigt Kapitelman, wie der Krieg das Private durchdringt und selbst engste Beziehungen auf die Probe stellt.
Der 1986 in Kyjiw geborene Autor kam als Kind mit seiner Familie nach Deutschland und wuchs in Ostdeutschland auf – auch Meerane spielte in seiner frühen Zeit hierzulande eine Rolle. Nach seinem Studium der Politikwissenschaft und Soziologie in Leipzig und der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München arbeitet er heute als freier Journalist und Schriftsteller. Für seine Bücher „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“ und „Eine Formalie in Kiew“ wurde er mehrfach ausgezeichnet.
In seinem neuen Roman spürt Kapitelman der Frage nach, wie man einen Menschen weiterlieben kann, wenn dieser Ansichten vertritt, die den eigenen völlig widersprechen – und was bleibt, wenn man nicht aufhören kann zu lieben. Dabei wird auch die russische Sprache selbst zur Hauptfigur: geliebt, verletzt, widersprüchlich.
Nach der Lesung spricht Dmitrij Kapitelman über seine persönlichen Erfahrungen zwischen Kyjiw, Leipzig und Ostdeutschland – und darüber, wie aus seiner Familiengeschichte Literatur wird.
