Leon Köhler (FDP)
Alter: 23
Beruf: Student / Angestllter in einer Wirtschaftskanzlei
Familienstand: ledig
PERSÖNLICHE MOTIVATION
Was hat Sie dazu bewegt, für den Stadtrat zu kandidieren? Welche Personengruppen und Interessen möchten Sie vertreten?
„Als Meeraner interessiert mich die Zukunft der Stadt und der Menschen vor Ort. Deshalb stört es mich, dass in einer kleinen, lebenswerten Stadt AfD und sogar noch die NPD im Stadtrat vertreten sind. Diese Parteien schaden dem Ansehen der Stadt und der politischen Landschaft insgesamt. Jede Stimme für mich und meine Partei ist eine Stimme gegen diese Parteien und für eine tolerante, zukunftsorientierte und wirtschaftlich erfolgreiche Stadt.“
ERFAHRUNGEN UND KOMPETENZEN
Welche persönlichen Erfahrungen und beruflichen Kompetenzen bringen Sie für die Rolle eines Stadtratsmitglieds mit?
„Politik ist seit knapp 8 Jahren ein Hobby und Ehrenamt für mich. 2019 war ich der jüngste Landtagskandidat. Über 5 Jahre habe ich im Deutschen Bundestag gearbeitet, unter anderem für den heutigen Bundesfinanzminister Christian Lindner. Ich kann Politik nachvollziehen und politische Prozesse mitgestalten. Darüber hinaus habe ich mittlerweile mein Jura-Studium (sogut wie) abgeschlossen – warte lediglich auf meine Ergebnisse – und arbeite in der größten deutschen Wirtschaftskanzlei. Diese Erfahrungen qualifizieren mich inhaltlich für ein Stadtratsmandat.“
WERTE UND ÜBERZEUGUNGEN
Welche drei Werte sind Ihnen am wichtigsten und wie spiegeln diese sich in Ihrer Politik wider?
„Ich werden Euch und Ihnen nicht versprechen, ich könnte den Himmel blauer machen als er ist. Ich werde euch nicht sagen, die Kommune könnte etwas ändern, was gar nicht in ihrem Aufgabenbereich liegt. Ich kann aber versprechen, dass ich Meerane verbessern will ohne dabei etwas für mich zu wollen. Ihr könnt darauf vertrauen, dass wir Freie Demokraten für Verbesserungen streiten, auch wenn wir nicht überall unseren Namen darunterschreiben.“
ENGAGEMENT UND INITIATIVEN
An welchen sozialen, kulturellen oder politischen Projekten haben Sie bisher teilgenommen oder diese initiiert?
„Wo soll ich anfangen. In Meerane war ich 2015-17 am Helferkreis der Stadt beteiligt und habe Geflüchtete beim Deutschlernen unterstützt. In meiner Studienstadt Halle habe ich das mittlerweile größte Studierendennetzwerk der Stadt ins Leben gerufen, dass soziale Teilhabe vor Ort stärkt und für jeden bezahlbare Partys organisiert. In der Kanzlei verantworte ich das Sozialprogramm, welches Mitarbeiter für einige Stunden zum Helfen in soziale Projekte entsendet. Während meiner Zeit als Schüler am Crimmitschauer Gymnasium war ich für die Belange der Schülerinnen und Schüler bis in den Landesvorstand des LandesSchülerRates vorgerückt.
Kurzum: Ehrenamt und Politik spielen in meinem Alltag eine große Rolle.“
HERAUSFORDERUNGEN UND LÖSUNGEN
Vor welchen Herausforderungen steht unsere Stadt und wie planen Sie, diese anzugehen?
„Meerane altert. Meerane verliert junge Menschen in die großen Städte.
Meerane muss einen anderen Weg als andere Kommunen einschlagen, um langfristig gegen Bevölkerungsschwund und die Abwanderung junger, qualifizierter Menschen anzugehen. Hierfür muss sich die Stadtpolitik dafür einsetzen, dass man jederzeit schnell – sei es mit privatem Pkw oder ÖPNV zu den Arbeitszentren der Region kommt. Darüber hinaus ist es wichtig tollen Wohnraum anzubieten, um junge Menschen auch nach der Ausbildung hier zu halten. Nicht zuletzt muss die Stadt auch lebendiger werden und ein breites kulturelles Angebot bereithalten. Hierfür setze ich mich dafür ein, dass jeder, der ein Unternehmen vor Ort betreibt oder ein Projekt vor Augen hat, dass die Stadt belebt so wenig wie möglich Hürden dafür in den Weg gelegt bekommt.“
ZUSAMMENARBEIT UND KONFLIKTLÖSUNG
Wie gehen Sie mit Konflikten und unterschiedlichen Meinungen innerhalb des Stadtrats und mit den Bürger:innen um?
„Meeraner können sich vernünftig benehmen und sind gut erzogen. Wer an dieser Kultur, bei allen Meinungsverschiedenheiten, rütteln will, der wird meinen Widerspruch ernten. Wir haben Vertreter rechtsextremer Parteien im Stadtrat sitzen – daran werden wir leider nichts ändern. Auf das Niveau, wie diese Parteien Politik machen, werden wir uns als aufrechte Demokraten nicht herablassen.“
KOMMUNIKATION UND TRANSPARENZ
Wie werden Sie sicherstellen, dass Ihre Arbeit und Entscheidungen für die Bürger: innen transparent und nachvollziehbar sind?
„Grundsätzlich begrüße ich den Weg, den die Stadtverwaltung hier eingeschlagen hat. Die Präsenz der Stadt in den sozialen Medien ist ein großer Fortschritt zur Aufklärung über Stadtpolitik. Ich bzw. unsere Partei wird über unsere Initiativen ebenfalls weiter in den sozialen Medien aufklären.“
WORK-LIFE-BALANCE
Wie balancieren Sie Ihre politische Tätigkeit mit Ihrem persönlichen Leben?
„Mit einer Vielzahl an Hobbies und Tätigkeiten. Es ist nicht zu bestreiten, dass die Arbeit in einer großen Kanzlei in Berlin manchmal viel Zeit verschlingt. Da ist manchmal für Politik gar nicht so viel Zeit. Aber die nehme ich mir, wann es geht. Dazu bin ich mit meinem ehrenamtlichen Engagement und Hobbies wie Autofahren, Kochen und Lesen gut ausgeglichen.“
LANGFRISTIGE ZIELE
Was möchten Sie am Ende Ihrer Amtszeit erreicht haben? Was ist ihre Herzensangelegenheit?
„Wenn von heutigen Schülerinnen und Schülern mehr noch nach ihrer Ausbildung in Meerane wohnen als es meine Freunde aus der Schulzeit tun, dann weiß ich, dass wir die Stadt besser machen konnten.“
NACHRICHT AN DIE WÄHLER:INNEN
Was ist die wichtigste Botschaft, die Sie den Wähler:innen mit auf den Weg geben möchten?
„Sie sind mit mir sicherlich nicht immer einer Meinung, wenn es um Politik geht. Aber als Meeraner muss uns die Stadt gemeinsam so am Herzen liegen, dass wir darüber hinweg kommen und uns zum Wohle der Stadt zusammentun.“
ZUSATZFRAGE
Da das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ insbesondere auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet ist, würden wir gerne erfahren: Welche Prioritäten setzen Sie im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit?
„Junges Leben muss in einer Stadt seinen Raum haben – und nicht nur dort, wo es „die Erwachsenen“ eingezäunt hinhaben möchten. Ich setze mich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche sich in Meerane ausleben können, dass sie Anlaufstellen haben und Treffpunkte – und dass sie auch wenn sie in Zwickau, Werdau oder Leipzig feiern waren eine stabile nächtliche ÖPNV-Verbindung nach Hause haben.“