Rückblick: demoSlam am 23. März 2025 im Jugendclub Beverly Hill’s e.V.
Am 23. März 2025 fand im Jugendclub Beverly Hill’s e.V. in Meerane ein weiterer demoSlam statt – ein Dialogformat, bei dem sich Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven auf Augenhöhe begegnen und in einem kreativen Prozess ihre Sichtweisen auf kontroverse Themen präsentieren.
Vier Slammer*innen – Zwei Themen
Vier Slammer*innen nahmen am Slam teil und bildeten zwei Paare.
Das erste Paar setzte sich mit dem Thema Migration und Alltagsrassismus auseinander. Beide teilten persönliche Erfahrungen und diskutierten, wie tief Alltagsrassismus in Sprache und Verhalten verwurzelt sein kann – und wie schwer es ist, im eigenen Umfeld darauf zu reagieren, ohne zu verletzen oder selbst verletzt zu werden.
Das zweite Paar beschäftigte sich mit der Frage, ob die AfD verboten werden sollte. Hier wurden die Argumente zwischen politischem Schutz von Demokratie und Meinungsfreiheit ausgetauscht – eine Diskussion, die zeigte, wie viel Unsicherheit, aber auch Gesprächsbedarf bei diesem Thema besteht.
Die Präsentationen der Slammer*innen waren durchweg sehr kreativ gestaltet – mit Witz, persönlichen Einblicken und originellen Darstellungsformen. Ihr Mut, sich auf diesen intensiven Austausch einzulassen und ihre Perspektiven öffentlich zu machen, verdient große Anerkennung.
Teilnehmende und Publikum
Der demoSlam wurde von einem kleinen, aber interessierten Publikum begleitet. Neben den Slammer*innen waren auch Personen aus der lokalen Politik und engagierte Menschen aus der Region vor Ort – einige zum Zuhören, andere aktiv auf der Bühne. Besonders schön war, dass ein Stadtrat selbst als Slammer mitwirkte und auch eine Stadträtin unter den Gästen war – ein starkes Zeichen für die Offenheit des Formats und das Interesse am Dialog auf Augenhöhe.
Feedback und Eindrücke
Die Rückmeldungen nach dem Slam waren überwiegend positiv, auch wenn deutlich wurde, dass sich die Slammer*innen in ihren Grundhaltungen recht ähnlich waren. Eine stärkere inhaltliche Konfrontation blieb aus – ein Aspekt, den auch das Organisationsteam kritisch reflektierte.
„Ich bin froh, dass du mich direkt gefragt hast, ob ich teilnehmen möchte. Ich hätte mich von selbst nie gemeldet, aber bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.“ – Slammer
„Das ist ein sehr schönes Format. Allerdings ist es schade, dass immer so wenige Leute daran teilnehmen. Ich denke aber auch, dass sich das erst noch etablieren muss.“ – Slammer
„Ich finde den Austausch so wichtig und freue mich, dass ihr so ein Format anbietet. Ich wäre gern beim nächsten Mal auch als Slammer dabei.“ – Zuschauerin
„Die Slammer waren doch recht nah beieinander, sodass es eigentlich keine große Kontroverse gab.“ – Zuschauer
„Die Grundeinstellungen der Teilnehmenden waren prinzipiell die gleichen – das verfehlt unser Ziel, Menschen zusammenzubringen, die sonst nicht mehr miteinander reden.“ – Orga-Team
Fazit und Ausblick
Die Atmosphäre beim demoSlam war offen und wertschätzend. Dennoch zeigte sich, wie wichtig eine möglichst diverse Auswahl an Perspektiven ist – sowohl auf der Bühne als auch im Publikum. Für kommende Veranstaltungen soll die Suche nach Slammer*innen mit gegensätzlicheren Haltungen noch gezielter angegangen werden.
Der nächste demoSlam ist für den 14. September 2025 geplant und wird voraussichtlich im Clubkino in Glauchaustattfinden – wir freuen uns darauf, erneut Räume für Dialog und Perspektivwechsel zu schaffen.

